Müdigkeit macht aus uns allen Schwächlinge Gilt für Sie dasselbe, wie für viele andere - nur wenn der Körper voll ausgepowert wird, ist das Training gut und effektiv? Ja? Dann liegen Sie voll im Trend! Trotz totaler Erschöpfung wird das Training noch weiter durchgezogen. Das Motto lautet: „no pain – no gain“. Dies mag für erfahrene, fortgeschrittene Sportler und (selbstverständlich) Leistungssportler gelten. Für diese sind sicher entsprechende Trainingsreize notwendig, um sich weiter zu entwickeln. Jedoch: vor allem für Trainingsneulinge, leicht Fortgeschrittene und sogar auch für vorhergenannte „Haudegen“ gilt: Müdigkeit beeinträchtigt die technische Ausführung und führt nicht selten zu vermeidbaren Schädigungen am Bewegungsapparat und Verletzungen! Bei einem Experiment eines Forscherteams um Stuart McGill (Professor für Biomechanik an der Universität of Waterloo, Kanada) wurde die Berufs-Feuerwehr der Stadt Pensacola (im US Bundesstaat Florida) in drei Trainingsgruppen eingeteilt. Eine Gruppe diente als Kontrollgruppe, die zweite trainierte mit hohen Wiederholungszahlen ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob ihre Ermüdung die technische Ausführung beeinträchtigte. Die dritte Gruppe wurde von erstklassigen Trainern gecoacht, die nicht nur auf eine hohe Trainingsintensität, sondern auch auf eine saubere Ausführung der Bewegungen sowie die geeignete Erholung bestanden. Im Anschluss wurden in allen Gruppen die beruflichen Fertigkeiten sowie die Fähigkeit, diverse Aufgaben möglichst körperschonend zu bewältigen, gemessen. Ergebnis Die ungecoachte Gruppe jener die sich ohne qualitativ hochwertige Bewegungskontrolle und Pausengestaltung voll auspowerten, ließ keinen Transfer der Trainingsinhalte auf die beruflichen Anforderungen erkennen. Außerdem wies die Ausführung der feuerwehrspezifischen Aufgaben einen höheren Verletzungsmechanismus (= höhere Verletzungsgefahr aufgrund falscher Bewegungsausführung) auf. Die gecoachte Gruppe führte die feuerwehrspezifischen Aufgaben souveräner durch und belastete ihre Körper dabei weniger stark. Dieses eindrückliche Ergebnis zeigt, dass gutes Coaching, intensive Überwachung der Bewegungsausführung und das Wissen um den richtigen Zeitpunkt für ein Übungsende nicht nur die Gesundheit fördern, sondern eine wesentlich effizientere Leistungsentwicklung mit sich bringen. Dies wird zusätzlich von dem Effekt begleitet, dass sowohl die sportlichen Anforderungen souveräner als auch die Aufgaben des Alltags besser ausgeführt und bewältigt werden können. Was ist Ihre Motivation für Ihr Training? Ausgleich, Gesundheit, körperliche Fitness, Freude an der Bewegung … So oder so – gelegentlich Ihr eigenes Training zu hinterfragen und sich von einem guten sowie erfahrenen Coach begleiten und überwachen zu lassen bringt Sie effektiver an Ihr persönliches Ziel! Im Herbst und Winter steigen die Anforderungen an unser Immunsystem wieder stärker an. Die Effizienz unserer Immunabwehr hängt von vielen Faktoren ab, einen wesentlichen Einfluss hat definitiv unsere Lebensweise. Ernähren wir uns mit stark verarbeiteten Lebensmitteln, halten unsere Nächte kurz, vermeiden wir nahezu jede Bewegung und genießen zu allem Überfluss noch reichlich Alkohol, beladen wir unseren Organismus förmlich mit dem Auftrag, Schlacken, Säuren und Gifte zu bilden. Kommt dann noch der alltägliche Wahnsinn genannt Stress dazu, steht der kompletten Schwächung des Immunsystems nichts mehr im Wege. Vor allem im Herbst, wenn das Wetter wieder rauer wird, lässt unter diesen Voraussetzungen eine Erkältung nicht lange auf sich warten. Meistens ist bei einer Erkältung oder Grippe der Appetit eingeschränkt und das Schlafbedürfnis größer, der Körper holt sich vermehrt, was man ihm bis dahin verwehrt hat: RUHE. Soweit muss man es jedoch gar nicht erst kommen lassen. Tun Sie Ihrem Abwehrsystem gleich schon etwas Gutes und bewegen Sie sich regelmäßig in der Natur. Mehr oder weniger ausgedehnte, jedoch regelmäßige Waldspaziergänge oder andere outdoor-Aktivitäten stärken nicht nur Ihr Immunsystem, die Bewegung im Freien erhöht auch wesentlich das Wohlbefinden. Ganz nebenbei werden überflüssige Kilos abgebaut und eventuellen Schlafstörungen vorgebeugt. Gerade dann, wenn es draußen kalt ist, ist zwar der immunstärkende Effekt am größten, der zu überwindende innere Schweinehund leider auch am Hartnäckigsten. Profitieren Sie hier von einer individuellen Begleitung durch einen erfahrenen Personal Trainer, der Sie abgestimmt auf Ihre Bedürfnisse und Zeitressourcen konsequent beim Aufbau Ihrer Abwehrkräfte unterstützt. Ernähren Sie sich darüber hinaus gesünder, vitamin- und mineralstoffreicher! Frische Nahrungsmittel selbst zubereitet, mit Genuss gegessen und langsam gekaut, fördern die Abwehrkräfte und tragen zu einem rundum-Wohlgefühl bei. Gönnen Sie sich mehr Ruhe und Entspannung und schlafen Sie ausreichend. Studien zeigen, dass Schlafmangel, qualitativ schlechter oder unregelmäßiger Schlaf die Fähigkeit des Körpers, Infektionen zu bekämpfen mindert (mehr Infos unter www.einfach-gesund-schlafen.at). Beginnen Sie den Tag mit aktiven Streckbewegungen (im Idealfall Yogaübungen), machen Sie einen kleinen Morgenspaziergang und nehmen Sie ein warmes Frühstück zu sich. Dies unterstützt nicht nur Ihre innere Uhr dabei, den langsamen Übergang in die dunkle Jahreszeit leichter zu bewältigen, sondern ist auch ein sanfter und ruhiger Start in einen neuen Tag, der wesentlich dazu beiträgt, den Alltag ausgeglichener zu meistern. Lassen Sie den täglichen Stress nicht zu nahe an sich heran. Sportlicher Ausgleich und vor allem richtiges Faszien-Training sind gute Begleiter, die übermäßigen Stress ausgleichen. Sanftes Faszien-Training wirkt stärkend auf den Parasympathikus, der eine entscheidende Rolle für die körperliche und seelische Balance inne hat. Vernachlässigte, dehydrierte Faszien lassen in Kombination mit Stress den Körper nicht zur Ruhe kommen. Ein Lösen der Spannungen im faszialen System und die Rehydrierung dieses Netzwerkes führen oft zu einer Stressreduzierung, zu einer Wiederherstellung der inneren Balance und somit zu einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit. Achten Sie auch auf die Gestaltung Ihres Abends. Ein gemütlicher Abendspaziergang statt die Aufnahme weiterer Stressoren vor Fernseher, Computer oder Handy trägt klar zu einem Abbau von Stress bei, vor allem auch dann, wenn aus Zeitgründen ein morgendlicher Spaziergang nicht möglich ist. Darüber hinaus ist er eine ideale Vorbereitung für eine gute und erholsame Nachtruhe. „Wenn du mal fünf Minuten Zeit hast, Das Programm „Bewegte Ferien“ in den Semesterferien 2016 wurde seinem Titel mehr als nur gerecht. Die teilnehmenden Kinder absolvierten täglich drei Stunden Sport und Spiel mit viel Bewegung und noch mehr Spaß. Ausdauer, motorische und koordinative Fähigkeiten, Beweglichkeit – Schwerpunkte, die neben Teamwork spielerisch, aber durchaus auch schweißtreibend, in dieser Woche Platz hatten. So wurde z.B. der Beweglichkeitsteil mit Bewegungsmustern aus der Tierwelt ergänzt, was zum einen Teil das Vorstellen des Bewegungsablaufes erleichterte und zum anderen Teil viel zum Lachen animierte. Die Elemente des Balance- und Gleichgewichtstrainings förderten nicht nur diese Fähigkeiten, sondern stärkten auch das Selbstvertrauen sowie den Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Schön war zu sehen, dass gerade bei Übungen, die sich der Eine oder die Andere anfänglich nicht zugetraut hätte, die Freude und das Erfolgserlebnis nach dem Ausprobieren und Bewältigen umso größer waren! Eine fixe Trainingssequenz war jeden Tag abwechslungsreichem Motorik- und Koordinationstraining gewidmet. Spielerisch und kurzweilig wurde so an der Weiterentwicklung der Gehirn-Verknüpfungen gearbeitet. Welcher Trainingsteil auch immer - die Kids waren immer mit vollem Einsatz und vor allem mit viel Freude bei der Sache und gaben Alles, sodass neben den laufenden Trinkpausen auch eine regelmäßige 10minütige „Auffüllpause“ mit Äpfeln, Bananen und Nüssen mehr als willkommen war. Eine aktuelle und online in der Zeitschrift „Neurology“ (wissenschaftliches Journal der American Academy of Neurology) publizierte Studie der Med Uni Graz zeigt auf, dass sich körperliche Fitness direkt auf unser Gehirn auswirkt. Das wissenschaftliche Team rund um Univ.-Prof.in DDr.in Helena Schmidt hat sich mit der Frage befasst, ob ein gesundes Herz Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns und damit auf unsere Fähigkeit zu lernen, kreativ zu sein, sich situationsgerecht zu verhalten und Entscheidungen zu treffen, hat. Die Ergebnisse zeigen klar auf, dass körperliche Fitness sowohl motorische als auch exekutive Fähigkeiten, speziell jedoch kognitive Fähigkeiten – also jene Fähigkeiten die z.B. wichtig sind für Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Erinnerung, Lernen, Kreativität und Probleme lösen - positiv beeinflusst. Dabei spielen Alter und Geschlecht keine Rolle, lediglich bei Personen mit Übergewicht war die Auswirkung etwas verringert. Wie die Resultate zeigen, hat die körperliche Fitness speziell für ältere Menschen eine besondere Wichtigkeit: im Vergleich mit Gleichaltrigen hatten Menschen mit einem höheren Fitness-Level ein „jüngeres“ Gehirn. Studienleiterin Schmidt fügt den Ergebnissen hinzu: „Körperliche Fitness hat eine positive Auswirkung auf das allgemeine Wohlbefinden. Aus diesem Grund ist regelmäßige Bewegung definitiv erstrebenswert.“ Gezielte und regelmäßige Bewegung macht also nicht nur Spaß, sondern ist gleichzeitig ein wahrer Jungbrunnen für Körper, Geist und Seele. Und eines ist klar: je früher, sprich: jünger, wir damit beginnen, desto größer der Nutzen. Studie: http://www.neurology.org/content/early/2016/01/06/WNL.0000000000002329.long Der Mensch ist für Bewegung gemacht, nicht nur unser Körper braucht Bewegung – auch unser Gehirn profitiert ganz wesentlich von Bewegung. Und das in jedem Alter. Die Hirnforschung zeigt immer deutlicher auf, dass Bewegung die Entwicklung von Intelligenz fördert und dabei auch unsere Gesundheit unterstützt, anderseits schadet ein Mangel an Bewegung unserem Gehirn - es schrumpft, wenn es an ausreichender Bewegung mangelt. Eine in den USA durchgeführte Studie belegt, dass sich richtige Bewegung bemerkenswert auf unsere Lernfähigkeit auswirkt. So waren z.B. jene Schüler des Schulbezirks Naperville, Chicago, die täglich an einer zusätzlichen Stunde Sport teilgenommen hatten, nicht nur emotional ausgeglichener und sozial besser integriert, sie erzielten in landesweiten Vergleichstest auch die besten schulischen Leistungen ihrer Altersklasse. In einer deutschen Studie wurde ersichtlich, dass Schüler mit regelmäßiger Bewegung weit besser in der Lage sind, Störreize auszublenden und sich effektiver auf das Wesentliche konzentrieren können. Leichter und effektiver lernen dank Bewegung Was wahrscheinlich dadurch erklärbar wird, dass mit gezielter Bewegung auch die sogenannten „exekutiven Funktionen“ des Gehirns effektiv trainiert werden können. Diese exekutiven Funktionen sind mentale Funktionen wie: sich länger auf eine Sache konzentrieren zu können, Ideen im Gedächtnis zu behalten und bearbeiten zu können, kurzfristigen Versuchungen zu widerstehen um langfristige Ziele zu verfolgen, situationsgerecht reagieren zu können und ähnliches mehr, was die Hirnforschung zur Aussage führt, dass diese Funktionen für Lernerfolg, Gesundheit, Wohlbefinden und unseren beruflichen Erfolg verantwortlich sind. Ein weitere positiver Effekt von Bewegung ist die Reduktion von Stress und Ängsten. Manche Psychiater sprechen sogar davon, dass Bewegung bei Depressionen wahre Wunder wirkt. All dies erklärt eindrücklich die Tatsachen, dass gezielte Bewegungsprogramme sowohl Spaß machen, als auch das Lernen auf Schularbeiten und Tests wesentlich erleichtern und das Abschneiden deutlich verbessern. Bewegung ist also von Jung bis Alt der wichtigste Faktor um nicht nur die Gesundheit zu erhalten, sondern auch um das Gehirn fit und leistungsfähig zu halten. |
AutorHans-Jürgen Steiner befasst sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit den Bereichen Sport, Gesundheit und Ergonomie. Als ausgebildeter Personal-, Faszien- und Athletik-Trainer sowie zertifizierter Ergonomie-Instruktor arbeitetet er erfolgreich mit Privat- und Firmenkunden als auch Leistungs- und Hobby-Sportlern in Individual- und Teamsportarten. Kategorien
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März 2020
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